Hinter dem Weltenrand



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Die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus - sie hat die Welt verändert. Doch es ist mittlerweile bekannt, daß er nicht der Erste war. Der Wikinger Leif Erikson betrat 400 Jahre früher den Kontinent. Seitdem lebte in den Völkern des nördlichen Europas der Mythos von jenem sagenumwobenen waldreichen Land.

Immer wieder versuchten die Grönländer und Isländer in den folgenden Jahrhunderten, dort Fuß zu fassen. Dabei stießen sie auf erbitterten Widerstand der Ureinwohner. Schließlich fuhren ihre Langschiffe nur noch hinüber, um das Holz an den Küsten zu schlagen. Im übrigen Abendland gerieten ihre Entdeckungen in Vergessenheit.

Im 14. Jahrhundert veränderten sich die Kräfteverhältnisse der alten Welt. Der Türkensturm erschwerte zunehmend den Orienthandel. Die Preise für Waren aus Persien und Indien stiegen ins Unermeßliche, so daß sich die christlichen Seefahrernationen ernsthaft mit dem Gedanken trugen, neue See- und Handelswege zu suchen.

Außerdem stieg die Zahl derer, die die schrecklichste Ausgeburt der Kirche - die Inquisition - mit dem Tode bedroht. Ihnen blieb nur der offene Kampf oder die Flucht. Aber selbst in den entlegensten Ländern der Christenheit konnten sie vor ihr nie ganz sicher sein. So auch in Schottland.

Dort wächst um die Mitte des 14. Jahrhunderts der Adlige Henry Sinclair heran. Viele junge Menschen an den Küsten rund um Edinburgh teilen mit ihm den selben Traum - den von der Seefahrt. Erzogen von in Schottland untergetauchten Tempelrittern macht Sinclair deren Ziele zu seinen eigenen. Der Orden sinnt darauf, Land auf der anderen Seite des Weltenmeeres zu finden, um somit dem drohenden Scheiterhaufen zu entgehen. Sinclair, der spätere Earl der Orkneys, ist ihre größte Sicherheit.

Unter seiner Herrschaft erleben die Inseln ihr goldenes Zeitalter. Sinclair versteht es, Männer um sich zu scharen, die aus unterschiedlichsten Motiven das gleiche Ziel haben - das Waldland der Wikinger. So endet das, was einst ein Jugendtraum war, nach über dreißig Jahren in den Wäldern Amerikas.